Die größte  Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die  Welt -  sieh sie dir an.
Stanislaw Jerzy Lec

Botswana 2019 eine Reise der Stille,... .

Freitag, 12.07.2019

Abflug Zürich – Doha

Wir sind gut nach Zürich gefahren, hatten keinen Stau und auch sonst keine besonderen Vorkommnisse. Die Abfertigung bei Qatar Airlines ist sehr schleppend, auch das Handgepäck (7kg) wir gewogen. Der Flug nach Doha verlief angenehm, sehr gutes Service auch das Essen ist schmackhaft und es gibt viele Getränke.

Stadtrundfahrt Doha 39° C

Doha Doha

Doha bietet eine eindrückliche Skyline, auf der Tour gibt es viele Fotostopps mit Möglichkeiten zum Einkaufen im Souk. 3,5 Stunden vergehen wie im Flug, Doha ist sehenswert und teuer.

Samstag, 13.07.2019

Doha – Windhouk

Leider ist unsere Maschine kaputt und statt um 2:00 Uhr nachts fliegen wir erst um 5:30 Uhr. Es wird 6:00 Uhr bis wir abheben und 13:00 Uhr bis wir landen. Damit sind wir 5 Stunden im Verzug und Jonathan Paintball Schusswechsel wackelt wieder. Dafür wird uns das Auto an den Flughafen gebracht und um 16:00 Uhr geht es los zur West Nest Lodge. Wir geben unsere Mitbringsel ab (2 Flaschen Bier) und werden zu Jägermeister eingeladen. Dann gibt es Orix-Schnitzel mit Gemüse und als Nachspeise Zitronenkuchen mit Vanilleeis. Dann sitzen wir noch in der Bar und der Besitzer lässt Joni am nächsten Morgen noch Paintball schießen.

Sonntag, 14.07.2019 

Paintball schießen Paintball schießen

Nach einem ausgiebigen Frühstück fährt uns der Juniorchef entlang der Painroad zum Schießplatz. Mit einem dicken Grinsen werden die Behälter mit den Farbkugeln geladen, Helme auf und los geht’s. Ingo bekommt einen Headshot und eine Kugel in die Brust, Jonathan einen Streifschuss am Bauch. Das gibt einen schönen Bläuel und tut anscheinend auch ordentlich weh. Nach einer halben Stunde Action ist die Ballerei vorbei und wir packen zusammen. 

Auf geht es nach Gobalis zum Einkaufen und dann auf nach Botswana. Der Grenzübertritt ist schnell erledigt, die Beamten sind sehr freundlich. Übernachtet wir in der Tautona Lodge unweit von Ghanzi. Unterwegs sehen wir viele Strauße (auch mit Jungen) und Warzenschweine. In Ghanzi tanken wir voll und besorgen uns eine Handywertkarte. Auch Botswanische Pula wechseln wir hier.

Montag, 15.07.2019

Giraffe Giraffe
Buschsavanne Buschsacanne

Nach einer langen Strecke auf der Schnellstraße geht es endlich in die Wildnis. Wir fahren am Veterinärzaun entlang bis zum Motopi Campsite. Die Landschaft ist Buschsavanne und bietet keinen guten Ausblick. Am Abend besuchen uns 4 Kudus und einige Giraffen ziehen vorbei. Ich schlafe schlecht, denn es gibt absolut keine Geräusche. Keine Vögel zwitschern, keine Grillen zirpen, nichts, auch keine Fliegen summen herum. Am Morgen ist es ziemlich kalt, Wir genießen unseren heißen Café und warmen Porridge.

Dienstag, 16.07.2019

Honigdachs Honigdachs

Gleich nach dem Frühstück geh es los. Der Track ist tiefsandig, aber am Morgen kommt man gut voran. Wir entscheiden uns auf den kürzesten Weg auf zur Piper Pan zu machen (4 Stunden Fahrzeit). Buschland wechselt mit Pans (ausgetrocknet Wasserlöcher mit Gras und nur einzelnen Bäumen) Am späten Nachmittag beobachten wir sehr lange einen Honigdachs mit seinem Jungen. Der Dachs gräbt tiefe Löcher und der Sand spritz nach allen Seiten. Dann und wann findet er auch etwas zum Verspeisen. Bei einem Wasserloch beobachten wir eine Giraffe, Strauße und Orix. 

Löwe Löwe

Als wir an unserem Campsite ankommen beobachten wir Wüstenfüchse, Schakal und 2 braune Hyänen. Grad als wir unser Dach hochklappen, kommt ein Safarijeep zu uns. Der Fahrer fragt was wir gesehen haben und ich erzähle ihm von den beiden Hyänen. Er sagt uns dafür dass nicht weit von uns ein Löwe zu sehen wäre. Das lassen wir uns nicht entgehen und nach ein paar Minuten Fahrzeit entdecken wir das Löwenmänchen im Gras. Es ist kaum zu sehen. Wenn man den Platz nicht beschreiben bekäme, würde man einfach daran vorbeifahren. Wir beschließen Essen zu kochen und knapp vor Sonnenuntergang nochmals nach dem Löwen zu sehen. Im Camp besuchen uns Impala und noch weitere Touristen, die auch den Löwen suchen. Als wir gegen halb sechs wieder zu unserem Löwen aufbrechen, entdeckt Jonathan zwei wunderschöne Geparden. Sie sind nervös und laufen hin und her und manchmal sprinten sie einem Schakal hinterher. Dann fahren wir noch zum Löwen und schießen ein paar Fotos. In der Nacht hört man mehrfach sein Gebrüll, allerdings aus einiger Entfernung.

Gepard Gepard

Mittwoch, 17.07.2019

Wir fahren ewig lange auf Tiefstand durch die Buschsavanne. Außer Buschböcken und 3 riesigen Elefanten tat sich nichts Außergewöhnliches. Die Bape Campsite hatte keine Dusche oder WC, da war rein gar nichts. Bei Sonnenuntergang gab es ein Klick-Konzert von irgendwelchen Tierchen in Erdlöchern (vermutlich Eidechsen), sonst ist alles totenstill, echt unheimlich!!!

Donnerstag, 18.07.2019

Ausgrabung 1 Ausgrabung 1

Eigentlich hätte es eine kurze Fahrstrecke zum Murushele Campsite werden sollen. Eigentlich,… . Leider sind wir nach 1 Stunde (ca. 50 km) im Sand stecken geblieben. Versuche uns mit Sträuchern und der Gummimatte scheiterte kläglich. Der Wagen grub sich tiefer und tiefer in den Sand. Da war guter Rat teuer und wir riefen per Satelitentelefon bei Buschlore (unserem Autovermieter) an. Die Auskunft lautete mit dem Wheelbudde und Wheeljack Sand unter die Reifen schufen und mit der Matte anfahren. Auch der Versuch schlug fehl und wir waren am Verzweifeln. Ein weiteres SMS per Satelitentelefon brachte auch keine neuen Erkenntnisse, Luft auf 1.0 bar ablassen, Sand unter die Räder schaufeln und mit hohem Allrad und Differenzialsperre losfahren. 

Ausgrabung 2 Ausgrabung 2

Also nochmals von vorne: Wir hoben das Auto um ca. 30 cm aus dem Sand auf die Höhe der Fahrspur und legten die Gummimatte und die beiden linken Reifen. Eine Matte war bereits kaputt gegangen also entschieden wir diese zurück zu lassen. Die noch ganze Matte banden wir am Auto an um sie mit zu schleifen und ins Auto ziehen zu können. Wir waren fix und fertig, verschwitzt, dreckig und überall zerkratzt. Es war schon nach 17:00 Uhr, wir hatten fast 7 Stunden gebuddelt. Sollte der Versuch auch fehlschlagen würden wir hier im Auto übernachten müssen und morgen weitergraben. Ein Stoßgebet und Ingo für an, ganz langsam setzte sich unser Gefährt in Bewegung und begann Fahrt aufzunehmen. Ich zog mit Jonis Hilfe die Matte an Bord und wir fuhren ohne anzuhalten weiter. Als der Untergrund härter war legten wir noch einen Tankstopp ein 40 Liter aus dem Reservekanister verschwanden im Tank. Bis wir das Camp erreichten, war es stockdunkel. Ein Springhase (Buschhase) hüpfte an uns vorbei. Das Tierchen hüpft wie ein Känguru und ist etwa 40 cm hoch. Im Camp gab es für alle eine Buschdusche. Ingo machte Wasser warm und wir spülten uns den Dreck vom Leibe. Ich war mit den Nerven am Ende und nach ein paar Wurstbroten gingen wir alle schlafen. Und wieder war es totenstill, leise, leise und leise. 

Freitag, 19.07.2019

Elefanten am Wasserloch Elefanten am Wasserloch

Nach einem gemütlichem Frühstück fahren wir zu unserem letzten Halt in der Zentralkalahari. Zum Moreswe Campsite brauchen wir knapp 2 Stunden, unterwegs beobachten wir 8 Elefanten an einem Wasserloch. Im Busch sehen wir 3-4 weitere Elefanten und eine Giraffe. Jonathan weist uns den richtigen Weg zum Lagerplatz und nach einem Siedler (Brettspiel Siedler von Catan) Räumen wir das Auto auf. Gerade als wir uns zu Ruhe setzen wollen, tappt ein riesiger Elefant durch unseren Lagerplatz. Keine 8 m von uns entfernt kommt es fast lautlos aus dem Gebüsch und steht da. Herzstillstand! Ich verkriechen mich zu Joni ins Auto und versuche kein Geräusch zu machen. Ingo steht hinter dem Auto und beobachtet. Nach ein paar Minuten verkrümelt sich der Elefant ebenso schnell und leise wie er aufgetaucht ist. Jetzt wird gekocht, mal sehen was der Abend noch so bringt. Auf jeden Fall haben wir einen super Ausblick auf den Pan.

Samstag, 20.07.20199

Die Nacht war ergebnislos und alles war still – wie immer. Heute steht uns ein langer Fahrtagbevor. Wir haben beschlossen, wegen der Dieselknappheit die Strecke nach Kang leicht abzuändern. Wir werden auf der Gravelroad nach Lethlaken Richtung Gabarone fahren. Dort ist eine Tankstelle und die erreichen wir sicher. Der kürzere Weg nach Kang führt sonst wieder über eine Tiefsandpiste und dauert sicher um 2 Stunden länger. Ob so viel Diesel noch drin ist, wissen wir nicht und irgendwie haben wir momentan die Nase voll von Tiefsandpiste (lange Fahrten und schaufeln ist nicht gerade verlockend). Nach Lethlaken fuhren wir nur noch auf der Autobahn mit 120 Sachen nach Kang. Der Ultra Shop ist ein sauberer Campingplatz und jeder Stellplatz hat seine eigene Dusche und WC. Nach dem vielen Sand genießen wir alle eine warme Dusche und seit 5 Tagen wieder einmal frische Kleidung – man ist ja zivilisiert ;-). Am Abend gehen wir ins Restaurant, einmal nicht selber kochen (und kein Reis!!!). In der Nacht fahren viele Laster vorbei, das erinnert Joni an Australien, teilt er mir mitten in der Nacht mit, als er zitternd zu mir kriecht um sich zu wärmen (und ich Wärme mich an ihm :-)).

Sonntag, 21.07.2019

Sandpiste - nicht Tiefsand Sandpiste - nicht Tiefsand

Nach dem Frühstück werden noch die Vorräte aufgefrischt („saftige“ Orangen, im 7 kg Sack!) und nochmals aufgetankt. Unser zweites Abenteuer wartet, der Kgalagadi (Kchalachadi) Transfrontier Park oder wie man auch sagt, das Katzenland. Und wieder geht es ab in den Tiefsand – es kommt Freude auf. Diesmal wird gleich der Reifendruck auf 1,80 bar abgelassen – so lässt sich das Auto recht gut fahren. Die nächsten drei Tage verbringen wir an ein und derselben Campsite an der Mabuashehube Pan. Schon nach dem Gate machen wir einen Abstecher zu einem nahe gelegenen Wasserloch. 

Geier Geier

Dort sich gerade 14 Geier am Trinken, auch ein schwarz-blauer Adler hat sich dort eingefunden. An unserer Campsite tummeln sich Erdhörnchen und 2 Mangusten (eine beige größere und eine Slender Mongoose). 


Slender Mongoose Slender Mongoose

Im Steppengras entdecken wir auch eine Wildkatze, die auf der Jagd nach Vögel ist. Dem Geschrei nach war sie auch erfolgreich. Wir füllen 2 zur Vogeltränke umfunktionierte Wasserflaschen mit Wasser und schon bald kommen viele bunte Vögel um zu trinken. Auch die Hörnchen und Mangusten laben sich und bevor die Sonne untergeht sind auch ganz viele Bienen am Trinken, manche nehmen ein unfreiwilliges Bad und ich hole sie mit einem Stäbchen aus dem Wasser. Gerade als wir Salat schneiden, besucht uns eine Frangolin Henne mit ihren vier Küken. 

Frangolin Frangolin

Schnell holt Jonathan das Abfallblatt und verfüttert es an die kleine Familie. Diese holt dann jeden Tag ihren Anteil am Salat ab, wie ein Uhrwerk stehen sie zur Essenszeit parat. In der Pan lassen sich Impala, Orix, Gnus und Lechwe sehen. Auch ein paar Schakal treiben sich herum, leider keine Großkatzen, dein scheiß sich echt zu zieren.

Montag, 22.07.2019

Es ist windig und wir beschließen einen faulen Tag zu genießen. Heute steht lesen, Siedler spielen und ausruhen auf dem Programm. Ich Sonne mich in der Unterwäsche und lasse den Wind über die Haut wehen. Er kühlt und lässt mich lange in der Sonne liegen und dösen. Zu lange :-(! Am Abend habe ich krebsrote Beine und einen knallroten Bauch. Das brennt und das Leintuch fühlt sich an wie Schmiergelpapier. Selber Schuld – ich bin ja nicht das erste Mal in solchen Breiten.

Dienstag, 23.07.2019

Noch vor Sonnenaufgang gehen wir auf die Pirsch. Wir sehen zwar nur Wildkatze im Gebüsch verschwinden und wir sehen die Spuren eines Löwen im Sand. Das war´s dann aber auch, sonst nur die üblichen Grassfresser und davor nur wenige. Am Nachmittag stürmt es heftig und wir werden beim Siedler spielen richtig Sandgestrahlt. Wir essen gegen 16:30 Uhr und machen uns nochmals zu einem nahen Wasserloch auf. Leider wieder keine Katzen.

Mittwoch, 24.07.2019

Am Morgen entdecken wir Spuren von der braunen Hyäne auf unserer gesamten Campsite. Sie dürfte zum Trinken gekommen sein, gehört haben wir das scheue Tier nicht, geschweige denn einen Blick darauf erhaschen dürfen. Heute liegt ein weiter Weg durch den Sand vor uns und es geht quer durch den Park Richtung Nossob. Nachdem der Sturm alle Spuren verwischt hat, sind wir die ersten auf dem Trail. Wieder gebt es keine nennenswerten Sichtung. Kurz nach den Motopi Camps sausen zwei Honigdachse durchs Gestrüpp. Der Sand wir mit der Hitze zu Mittag wieder tiefer und tückischer. Das Gelände ist kupiert und oft sieht man nicht wo die „Straße“, besser Piste, weiter geht. Eine Stunde vor unserem Ziel wird uns so eine Kuppe auch wieder zum Verhängnis. Knapp bevor wir die Spitze erreichen, gräbt sich unsere Karre wieder ein. Frust breitet sich aus. Wir steigen aus und begutachten die Lage. Nach vor geht nichts, also nach rückwärts diesen verdammten Hügel runter. Wir schauen die Räder hinten frei und versuchen unser Glück. Gott sei Dank rollt die Kiste brav zurück. Dann umfährt Ingo den Hügel großräumig und wir können weiterfahren. Gerade die restliche Strecke ist ganz schlecht zu fahren und wir sind froh als wir Nossob erreichen. Die heiß ersehnte Dusche fällt einer Pirschfahrt zu Sonnenuntergang zum Opfer. Obwohl der Guide brav fast 3 Stunden Kreuz und quer durch das Flussbett kreuzt, lässt sich auch hier nichts Löwenartiges blicken. Dafür beobachten wir lange 2 Honigdachse, die unter den aufmerksamen Augen von 2 Habichten und 4 Schakal en wie von Sinnen Löcher buddeln. Aber auch bei der Schufterei kommt nichts Fressbares zum Vorschein. Dann sehen wir etwa 10 Geier auf einem Kameldornstrauch und einen großen Adler. Nach Sonnenuntergang wird es schnell dunkel und 2 Zusatzscheinwerfer leuchten die Seiten aus. Ergebnis: ein Hasse, ein Springhase und ein paar Eulen und uns war zu Schluss trotz der Wolldecke schweinekalt. Nach der Fahrt ging es gleich ins Bett. Die Nacht war elend lang und arschkalt (-2,5 Grad Celsius).

Donnerstag, 25.07.2019

Orix Orix

Wir bleiben länger liegen als geplant, aber keiner hätte Lust in der Kälte aus dem Schlafsack zu kriechen und auch im Schlafsack war es nicht gerade war. Nach dem Frühstück heizen wir in unserem Auto warm ein und begaben uns auf Pirschfahrt. Wir klapperten 6 Wasserlöcher ab und es gab eine tolle Fotos: Schakal auf Treibjagt, Gnus die zur Tränke wandern, kämpfenden Springböcke. Nach 120 km meldeten wir uns im Camp zurück und duschen ausgiebig. Neue Kleider - ein Traum und unsere Shorts würden gewaschen. Und zum Abendessen gibt es Grillwurst und Brot :-) und Salat. Lecker!!! Die Nacht ist vielversprechend, alle Löwen brüllen, zwar etwas weiter entfernt, aber „Löwen“. Außerdem heulen die Schakale.

Freitag, 26.7.2019

Wir sind unterwegs zum Tented Campsite bei Mata Mata. Wieder geht es entlang der Wasserlöcher (alle 8-12 km). 

Karakal Karakal

Ziemlich bald schon entdecken wir einen Karakal, der sich im Gebüsch entlang eines Grabens Richtung Wasserloch schleicht. Jonathan schießt einige gute Fotos, auch wenn das Tier weit entfernt und sehr vorsichtig ist. Nicht weit entfernt entdeckt Jonathan einen Gepard nicht weit vom Straßenrand entfernt. Er liegt in der Sonne und würdigt uns keines Blickes. Nach weitern 5 Minuten steht das Tier auf und bewegt sich ziemlich steif in einen Graben und entzieht sich so unserer Blicken. Die Fahrt ist landschaftlich ein Traum. Zwischen Nosob und Auob (2 Flüssen) erstreckt sich eine hügelige Landschaft mit sensationellen Ausblicken. Die letzte Teilstrecke entlang dem trockenen Flussbett des Aoub sehen wir extrem viele Strauße, sich an den Wasserstellen zum Trinken einfinden. Daneben gibt es Orix, Impala, Gnu und Kusu.

Das Tented Campside stellt sich als Luxusübernachtung heraus. Wir haben ein Zelt, das wie ein Häuschen Aussicht, mit 4 bequemen Betten :-). Bad (bzw. Dusche) und WC und ein zweites Zelthäuschen mit Gasherd und Gaskühlschrank und einem Tisch mit 4 Stühlen. Dazwischen ist eine Veranda mit Grillstelle und Sitzplatz. Das Ganze ist mit Carport gut eingezäunt um Hyänen und Schakale abzuhalten unsere Würstchen vom Grill zu stehlen. Diese Tenst stehen alle etwas erhöht über einer Pan mit Wasserloch. Schon in der Dämmerung streichen 4 Schakale an unserer Unterkunft vorbei und jaulen heftig um ihr Revier zu sichern. Das Wasserloch ist zwar die ganze Nacht beleuchtet, allerdings lässt sich nichts dort blicken (auf jeden Fall wenn ich aufwach uns spioniere).

Samstag, 27.7.2019

Wir frühstücken in unserer Küche, das ist bequem und wärmer. Das kleine Fledermäuschen das sich gestern darin versteckt hatte, dürfte einen Weg nach draußen gefunden haben. Auf jeden Fall ist es nicht mehr zu erblicken. Gestern hatten wir auf den Weg auch noch ein spezielles Spektakel. An einem Wasserloch stritten sich ein ganzes Rudel Schakale und den frischen Kadaver einer Elenantilope. 

Mahlzeit Mahlzeit

Bei jeder Öffnung zerrte und riss ein Schakal herum, dass der Kadaver ordentlich zitterte und wackelte. Auch untereinander wurde heftig um die besten Plätze gerangelt. Ein einzelnes Elen betrachtete das Schauspiel einige Zeit, bis es sich aus dem Staub machte. Eigentlich ein gruselig schönes Erlebnis. Heute brechen wir nach Two Rivers auf, unserer letzen Station in den Nationalparks von Botswana und Südafrika. Wir haben viele verschiedene Landschaften genossen und sehr viele Kilometer zurückgelegt, allerdings hatten wir uns doch mehr Raubtiere gewünscht. Vielleicht waren unsere Erwartungen nach dem letzen Jahr einfach zu hoch. Die Kalahari hat als Wüstengebiet auf jeden Fall eine beindruckende Stille zu bieten, einfachaste, aber saubere Campsites, wahnsinnige Sonnenauf– und Sonnenuntergänge und den eindrücklichen Nachthimmel, de ich je gesehen habe. Außerdem ist die Lebensgemscheinschaft am Wasserloch einmalig. 

2 Löwen beim sonnen Löwen beim sonnen

Nicht weit von Mata Mata haben wir dann doch noch Glück. 2 Löwinnen liegen faul in der Sonne und lassen sich fotografieren. Sie lassen sich durch die vielen Autos nicht stören und heben ab und zu einmal den Kopf um sich dann gleich wieder hinzulegen. Unterwegs machen wir einen „Tankstopp“ an einem offiziellen Parkplatz. 40 l Diesel rinnen aus unseren Reservekanistern in den Tank. Hier gibt es ein kleines Museum das das Leben der ersten Siedler zeigt. Man bohrte sich einen eigenen Brunnen und baute eine Kraal für das Vieh. Im Großen und Ganzen waren die Leute Selbstversorger, aber ihr Leben war hart und entbehrungsreich. Als wir in Two Rivers erreichten, mussten wir die Grenzformalitäten erledigen. Ausreise aus Botswana, Einreise in Südafrika – alles sehr schnell erledigt, die Beamten waren sehr freundlich und hilfsbereit. Nachdem wir unseren Stellplatz ausgesucht hatten, gab es Pommes und Hamburger. Danach gingen wir unserer Vorräte auffüllen und leisteten uns den Luxus für den Abend einen Platz im Restaurant zu reservieren. Wir gönnten uns zwei Tokens für die Waschmaschine und den Trockner und so hatten wir am Abend wieder frische Kleidung zu Verfügung. Das Abendessen war vorzüglich und wir bestellen uns alle ein einheimisches Gericht. Joni verspeiste ein Straußensteak, Ingo eine Springbock Pie und ich eine Kalahariplatte (Ripple, Hühnchenschenkel, Lammleber vom Grill). Als Nachspeise gab es einen Malve- und Mincecake, alles schmeckte fein und wir gingen satt in die Falle.

Sonntag, 28.7.2019

Nach dem Frühstück – Aufbruch nach Keetmnanshoop in das Fossil Camp. Jonathan hat heftige Rückenschmerzen und kann sich fast nicht rühren. In der Stadt wollen wir einkaufen, leider haben alle Geschäft zu. Das Kochen ersparen wir uns heute, wir gehen zum KFC und bestellen einen Familybucket und als Dessert ein Kit-Kat-Eis. Dann fahren wir durch eine unwirkliche Mondlandschaft aus Köcherbaumen und Doleritsteinen. 

Köcherbaum und Doleritsteine Köcherbaum und Doleritsteine

Sie sehen wie Übergroße Legostapel aus und man ist am Zweifeln – Natur oder aus Menschenhandwerk???. Das Fossil Camp ist ein sehr romantischer Ort. Joni und ich meinen einen kurzen Spaziergang und finden zahlreiche Fotomotive. Am Abend haben wir zwar vermasselt ein Lagerfeuer zu machen, nachdem das Holz aber bloß qualmt, löschen wir es bald mit Sand und legen uns in unseren Camper.

Montag, 29.7.2019

Fossil - ganz alt,... . Fossil - ganz alt,... .

Nach dem Frühstück machen wir uns auf damit dem Seniorchef die Mesosairisfossillien (35 cm – 1 m langer krokodilähnlicher Saurier von vor 280 Mio. Jahren) zu besichtigen. Er beschreibt und die Gesteinsschicht genau und man sieht sehr genau die Flossen, Rippen und Wirbel. Danach spielt er uns auf den Doloritsteinen „Fiere Jagues“ vor und erklärt uns die Köcherbaume genauer. Dabei handelt es sich um eine Agavenart, die teilweise über 300 Jahre alten Pflanzen stehen überall zwischen den Dolorithaufen. Auf dem Farmgelände kann man mit einer Fahrt somit gleich 3 Sehenswürdigkeiten abhaken. Nach der Tour gehen wir einkaufen und versorgen Joni mit Rheumapflaster und da es dann auch schon Mittag ist, besuchen wir nochmals den KFC. Dort erhält unser Auto eine ordentliche Handwäsche, während wir Hamburger futtern. Nach guten 3 Stunden Fahrt auf der Gravelroad erreichen wir das Canyon Roadhouse. Die Schwarzwälderkirschtorte hat die holprige Reise fast unbeschadet überstanden und wurde genüsslich verspeist am Abend gab es nur noch Salat und wir gingen mit der Sonne schlafen, da wir am nächsten Morgen schon früh im Canyon sein wollen.

Dienstag, 30.7.2019

Fish - River - Canyon Fish - River - Canyon

Tagwache um 5:00 Uhr, Joghurt und Müsli kommen in die Fahrerkabine. Alles schnell verstauen und 15 Minuten später geht es in der Dunkelheit zum Canyon. Um 10 Minuten vor 6:00 Uhr lässt uns der Wachposten durch die Schranke und um 6:15 Uhr kommen wir beim Canyon an. Wir frühstücken und lesen etwas um uns die Zeit zu vertreiben. Nach und nach treffen die ersten Touristenbusse ein. Es ist eindrücklich den Sonnenaufgang am Canyon mitzuerleben. Das Licht und die Farben sind einmalig. Danach klappern wir alle Aussichtspunkte ab und laufen auch hier und dort um alles genau zu 

Fish - River - Canyon Fish - River - Canyon

erforschen. Auch eine Wandergruppe schauen wir zu wie sie sich langsam den Steig hinunter müht. So eine Tour dauert 5 Tage und wird als sehr anstrengend beschrieben. Am letzen Aussichtspunkt sehen wir auch noch ein paar Zebras, die ersten heuer! So vergeht der ganze Vormittag und um 13:30 Uhr gönnen wir uns im Roadhouse saftige Burger, Joni bestellt auch einen Bitong – Salat. Das Trockenfleisch war sehr würzig und passt gut zu den süßen Rote Rüben und dem Paprika. Am Nachmittag legten Joni und ich uns an den Pool, Joni wegen seiner Rückenschmerzen, ich um zu lesen.

Mittwoch, 31.7.2019

Fahrt zu Bagatelle Ranch. Als wir am Nachmittag einchecken, werden wir mit Ice Tea begrüßt und zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Es gibt Crumble Pies, einer mit Ananas, einer mit Erdeer. Dann wird der Souvenirshop begutachtet und Ingo kauft ein weiteres Hippo (mal keine Kaffeetasse) für seine Sammlung. Wir melden uns für eine Gamedrive mit Sundowner an und auch für das Dinner. Dann beziehen wir unseren Campingplatz und spielen noch einen Siedler. Dann gibt es den letzten Salat und Nudeln mit 3-Käse-Sauce und beim Lagerfeuer (das hauptsächlich aus Brennwürfeln besteht) klingt der Abend gemütlich aus.

Donnerstag, 1.8.2019

Langsam neigt sich der Urlaub dem Ende zu. Das Auto wird komplett auf den Kopf gestellt und jeder packt seine Sachen zusammen. So vergeht der Vormittag. Nach einem Siedler mit Revanche brechen wir zu Kaffee und Kuchen auf. Dann dauert es nicht mehr lange bis zum Gamedrive. Unser Fahrer Felix fährt uns nach einer kurzen Auseinandersetzung mit einem italienischen Ehepaar kreuz und quer durch das Gelände auf der Bagatelle Farm. Es geht 2,5 Stunden Düne rauf und Düne runter zu den verschiedensten Wasserlöchern und Futterstellen. 

Giraffen mit Nachwuchs Giraffen mit Nachwuchs

Wir sehen viele Tiere und Jonathan entdeckt viele Sachen selber und alle sind erstaunt über seine Adleraugen. Die Tiere sind hier teilweiße ausgewildert und müssen auf Grund der Dürre mit Heu uns Schrot zusätzlich gefüttert werden. Felix erzählt uns viel von Pflanzen und Tieren, es ist toll im zuzuhören. An Vögeln sehen wir Geier, Strauße und Social Weaverbirdes und Felix zeigt uns auch die Nester der verschiedenen Webervogelarten 

Vogelnest Vogelnest

und klärt uns über ihr Brutverhalten auf. Wir fahren an Springböcken, Impalas, Elenantilopen, Gnus und Säbelantilopen vorbei und auch Kudus und ein Steenbock lassen sich blicken. Entzückend sind 12 Giraffen inklusive Nachwuchs (14Tage) die gerade in Grüppchen an den Schirmakazien naschen. Außergewöhnlich sind 2 Breitmaulnashorndamen an einer Wasserstelle. Sie lassen und auf Armlänge heran und nichts kann sie beim Fressen stören. Diese beiden Nashörner sind richtig zutraulich und wir begaffen sie ausgiebig. Dann zeigt uns Felix eine Netzschildkröte, die sich in ein Gestrüpp zurück gezogen hat und von nächsten Regen träumt. Laut Felix bewacht sie dort ihr Gelege bis der Nachwuchs schlüpft und sich dann selbständig macht. 

Aardvark Aardvark

Das größte Erlebnis für mich aber ein Aardvark (Erdferkel) auf Termiten suche. Das Ding ist ganz schön groß und gräbt und schnuppert und frisst. Hoffentlich haben wir gute Fotos, denn das war sicher ein Highlight. Die Zeit verging schnell und Felix musste sich um Sundowner beeilen. Auf einer Kuppe haben die Buggyfahrer einen Tisch mit Snacks und Getränken hergerichtet. Wir tranken alle einen Gin Fiss, Buben blau, Mädels rosa – so wie sich das gehört :-). 

Beim Abendessen ließen wir uns richtig verwöhnen. Als Vorspeise wählten wir Orixcarpaccio mit Rucolasalat und Parmesan. Das Fleisch zerging auf der Zunge und der Teller war schnell leer. Dann gab es Salat mit Blauschimmelkäse, Cranbaries und Avocado und einen Rote Rüben Salat (der wurde 2 Mal verköstigt, so lecker war er). Und dann das Buffet: Reis, Karotten und Zuchinigemüse und 3 Sorten Fleisch, Springbock Spießchen (mein absoluter Favorit!!!), faschierte Laibchen vom Kudu (sehr scharf) und Namibahühnchen (gut und würzig). Zum Dessert wählten wir eine Schokocreme mit Orangengeschmack – meiner Meinung nach der Schwächste Gang. Damit war der Abend aber noch nicht vorbei! Zum Schluss machten wir noch einen Abstecher ins Observatorium und ließen uns den südlichen Nachthimmel erklären. Durch das Teleskop konnten wir Jupiter mit seinen 4 Monden sehen, die Ringe des Saturn, Centauri und eine weitere Galaxie, deren Namen wir vergessen haben. Der Guide zeigte uns den Skorpion und den Delfin und wie man die Südrichtung mit dem Kreuz des Südens und 2 Pilotsternen bestimmt. Danach fuhren wir zu unserem Campingplatz und verbrachten die letze Nacht in unserem Auto.

Freitag, 2.8.2019

Mittlerweile sind wir in Windhoek im Guesthouse und restaurieren uns. Meine restlichen Sachen sind eingekauft, jetzt heißt es langsam Abschied nehmen (Schiff!!!).

Samstag, 3.8.2019

Heute geht alles sehr schnell. Nach dem Frühstück packen wir unsere Sachen ins Auto und ich beziehe mein Zimmer, ich bleibe ja noch 7 Wochen in Namibia. Nur meine Männer treten die Heimreise an. Dann heißt es wirklich Abschied nehmen, Tränen fließen eine letzte Umarmung dann fahren meine zwei Männer los und übergeben das Auto dem Vermieter und werden dann zum Flughafen gebracht. Um 12:40 Uhr geht ihr Flugzeug Richtung Doha. Wenn alles reibungslos abläuft sind meine Männer am Sonntag 4.8.2019 um 7:20 Uhr in Zürich.